Patronizing Arts
  Bedeutung des Schreibens
 
 
Hier wieder einmal etwas Neues.
 
Diesmal geht es um die Bedeutung des Schreibens für den Einzelnen. Folgende Aussagen stammen aus einem dafür vorgesehenen Thread des Zirkels, die Autoren stehen jeweils darüber.

Um ein wenig Übersicht zu schaffen: Hier ein kleiner Index der beteiligten Schreiber. Die Texte sind nach der Reihenfolge im Thread übernommen.
 
southern_wind
MyKona
Chiaki938123
White_Angel
cloverleaf
Dat_Minni_Chi
lomelinde
Hoellenhund
Sternenelfchen
deadparrot
Jadeprinzessin
Satnel
Alaiya
 

southern_wind
 
Warum ich am Anfang Geschichten geschrieben habe, weiß ich nicht mehr. Bei meiner allerersten Geschichte war ich fünf oder sechs. Ich glaube, es ging mir einfach nur um den Spaß am Schreiben, weil ich die Schrift damals schon spannend fand. Klingt dumm, ist aber wohl so.
Dann habe ich irgendwann aufgehört. Teils weil meine Klassenkameraden das in der ersten Klasse ganz schön komisch fanden dass jemand schon Geschichten geschrieben hat, teilweise weil es eh keiner gelesen hat.
Dann war jedenfalls erst mal ein paar Jahre Pause.
Mit vierzehn vertrat ich dann aus Selbstschutz die Meinung, ich könne gar keine Geschichten schreiben. Eine Freundin hat mich dann aus der Reserve gelockt und gemeint, das könne gar nicht sein, ich müsste mich nur anstrengen und mir etwas Mühe geben. Wenn sie das könnte, könnte ich das erst recht. Dann hat mir jemand auf Mexx einen WB zugeschickt und danach war der Ehrgeiz dazu da. Ich hab mich irgendwie durchgewurschtelt, hab den siebten von neun Plätzen belegt und mich unendlich geärgert. Ich war ziemlich gefrustet.
Und dann war wieder ne Weile Pause.
Bis ich mich aufgerafft habe und mir dachte: Hey, irgendwie hat es doch schon ziemlich Spaß gemacht, das Ding zu schrieben. Dann hab ich weitergeschrieben und weiter und weiter und weiter ... bis heute.

Inzwischen hab ich mir das ehrgeizige (und irgendwo auch masochistische) Ziel gesetzt, dass die, die meine Geschichten lesen, vor Rührung zu heulen anfangen. Dass die Geschichten so gut werden, dass sich der Leser mit einfühlen kann ... und zum Teil schaffe ich das auch. Ich will Geschichten schreiben, mit denen sich Leute identifizieren können. Deswegen will ich, dass mir Leute, die Kommentare schreiben, wirklich grundehrlich und zimperlich sind ... damit ich mich verbessern kann, weil ich das Gefühl habe, dass ich mich verbessern MUSS.
Krank, nicht?
 
MyKona
 
Als ich mit dem Schreiben anfing, kam das von einem Tag auf den anderen. Die Geschichten waren schon immer da, nur die Art, sie umzusetzen, war für mich einigermaßen neu. Als ich dann anfing, merkte ich bald, dass das Schreiben sehr viel größere Herausforderungen an den Autor stellte, als ich zuerst gedacht hatte. Einfach Worte aneinanderreihen kann jeder, aber wirklich zu schreiben ist eine Kunst, die wie viele andere Künste ein solides Handwerk als Grundlage braucht.
Für mich wurde erst nach und nach klar, was ich mit meinem Schreiben erreichen wollte. In erster Linie wollte ich unterhalten, wollte meinem potentiellen Leser eine Achterbahnfahrt präsentieren, durch die er mit interessanten Charakteren, die ihm schon bald wie Freunde mit allen Macken erscheinen, die Freunde nun einmal haben, nur allzu gerne geht. Bald merkte ich auch, dass es sehr viel leichter ist, jemanden mit einem Text zum Weinen zu bringen als zum Lachen, und ich wusste auch, dass ich das nicht wollte: Leute mit meinen Texten traurig machen. Natürlich wünschte ich mir, sie sollen mit den Figuren mitleiden, aber in erster Linie lachen und Spaß haben, während die Geschehnisse wie ein Film vor ihnen ablaufen.
Aber nicht nur das: sie sollten dabei auch ins Nachdenken kommen. Ich wollte nicht neue Themen aufdecken, die sie noch überhaupt nicht kannten, diesen Ehrgeiz hatte ich nie und habe ich auch heute nicht. Was ich sollte, war, alte Themen unter einem neuen Gesichtspunkt darzustellen, den Leuten Dinge zu zeigen, von denen sie sagen würden: "So habe ich das noch nie gesehen." oder "Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht."
Die kleinen Offensichtlichkeiten also, über die man erst stolpern muss, bevor man sie begreift.
Ob mir das gelingt, weiß ich noch nicht genau, aber ich denke, die Ansätze sind da - das haben mir auch meine Testleser mitunter bestätigt. Woran ich jetzt arbeiten muss, ist, das ganze in eine Form zu bringen, die Spaß macht, die spannend ist, und die vor allem subtil ist. Ich liebe Subtilität in Texten, und meine vermissen sie noch ganz oft.
Das schönste beim Schreiben ist aber für mich, immer noch weit von einem Ziel entfernt zu sein, dass ich dennoch erreichen kann. Es gibt kein Ende, nach oben ist alles offen, aber das heißt nicht, dass man darunter nur Mist produziert. Eine Herausforderung also, bei der aber das Ziel auch auf dem Weg liegt.
Nebenbei gesagt: Natürlich schreibe ich auch für mein Leben gern. Deswegen stellt sich die Frage nach dem Warum mir nicht so sehr, denn das reicht mir auch als Antwort.
 
Chiaki938123
 
Ich bin verliebt, seit 2-3 Jahren, und nun ja, dass ich die Erinnerungen, was so passiert ist, nicht verliere, wollte ich sie aufschreiben. Mir kam halt die Idee, dass jeder erfahren soll, wie ich mich fühle und so...
Naja was ich damit erreichen wollte.... ich weiß es nicht. Vielleicht wollte ich jemand haben, der mir zuhört, keine Ahnung...
Auf jeden Fall ist es vielleicht auch ganz gut, weil ich mal meine Lebensgeschichte veröffentlichen will!!!
 
White_Angel
 
Das Schreiben hat sich bei mir damals aus dem Spielen heraus ergeben, im wahrsten Sinne des Wortes. Das Ganze fing also schon im Kindesalter an.
Ich hab damals mit meinen Freunden viele damals aktuelle Trickfilme nachgespielt und mit neuen Sachen gefüllt, später haben wir dann als Privatdetektive mit Superkräften die Welt vor neuen Superschurken gerettet.
Da ist mir dann der Gedanke gekommen, dass es doch schade wäre, wenn diese Ideen einfach weg sind, also habe ich angefangen sie aufzuschreiben.
Danach habe ich mir noch mehr Gedanken über Bücher gemacht, wie sie anders hätten sein können. Das habe ich dann auch aufgeschrieben und dann habe ich mir die Frage gestellt, was mir an den vorhandenen Geschichten fehlt und was ich gerne lesen würde. Daraus haben sich dann mit der Zeit meine eigenen Geschichten entwickelt.

Der Leser soll für eine Weile einfach in die Welt meiner Geschichte eintauchen können. Alles soll so wirken, als ob es wirklich so passieren könnte, egal welche Zeit, Welt oder Wesen dort vorkommen.
 
cloverleaf
 
Mittlerweile schreibe ich um die Menschen um mich herum zu unterhalten. Ihnen Geschichten von unglaublichen und vielleicht auch verblüffenden Dingen zu erzählen. Von Menschen denen Leid widerfährt, von Menschen denen die Ströme des Glücks nie versiegen.
Eine wirkliche Intention verfolge ich dabei allerdings nicht. Jedoch hab ich mir ein Ziel vor Augen gesetzt. Ich möchte jemanden mit meiner Literatur zu Tränen rühren, auch wenn meine Geschichten meist ziemlich witzig daher kommen wird es doch immer Ernst und auch traurig. Ich möchte das meine Leser (sind ja bisher nicht viele die es ernst meinen...) sich in die Rollen der einzelnen Charaktere hineinversetzten und ihren Schmerz und ihr Leid nachempfinden können, so sehr, dass sie selber Tränen fließen lassen müssen.
Ich weiß dass es ein weiter Weg bis dahin ist und er gewiss viele Steine mit sich bringen wird, dennoch! Ich werde schreiben, bis mir die Ideen ausgehen werden... und solange werden all meine Figuren viele Bürden zu tragen haben bis sich jemand ihrer erbarmt und sie erlöst durch den Schmerz den er oder sie mit ihnen teilt...
 
Dat_Minni_Chi
 
Ich habe vor ca. einem halben Jahr mit dem Schreiben angefangen, obwohl es mir wie eine Ewigkeit vorkommt.
Dabei hab ich ne Menge gelernt, besonders durch neue Freunde die ehrliche Kritik gaben.
Meine Geschichte hatte am Anfang keine Spannung (woran ich auch jetzt noch arbeiten muss), überhaupt waren es wirklich nur "aneinander gehängte Worte". Bis jetzt hat sich mein Schreibstil verbessert, finde ich.^^ Obwohl ich noch immer nicht damit zufrieden bin.
Mit meiner ersten Geschichte, wollte ich verarbeiten was mich seit über einem Jahr bedrückte; wollte einfach niederschreiben, was mir Angst machte und womit ich nicht klarkam. Vielleicht hatte ich Angst jemanden zu verlieren, wenn der Fall eintrat. Er ist nicht eingetreten und es ist unwahrscheinlich, dass er eintritt. Es war eine unreele Vorstellung, die meiner Fantasie, bzw. vielleicht auch Sehnsucht entsprungen ist.
Heute hab ich Angst, diesen Jemand, der mir zu einer der wichtigsten Personen im meinem bisherigen Leben geworden ist, durch irgendetwas anderes zu verlieren, aber damit komme ich so klar, ohne es aufschreiben zu müssen. Denn heute hab ich auch die Freunde, die mir zuhören und für mich da sind, wenn ich sie brauche.
Weiterschreiben tue ich heute, weil ich Spaß daran habe in meine eigene Welt einzutauchen. Irgendwann möchte ich, dass meine Geschichten so gut sind, dass auch andere sich genau in meine Charaktere hineinversetzten können und ihre Gefühle mitfühlen.
Bis dahin wird es lange dauern, ich hoffe, dass ich nicht irgendwann aufgebe.
 
Ergänzung:
Mir ist eingefallen, dass ich doch schon früher angefangen habe. Vor ca. einem Jahr hab ich angefangen, aufzuschreiben, was in meiner Vierer-Clique passierte. Ich wollte einfach nicht vergessen was damals passiert ist. Dann nach einem halben Jahr hab ich mit der erste Geschichte angefangen, wie im ersten Post von mir schon gesagt. Irgendwann habe ich aufgehört es aufzuschreiben, und dass was seitdem passiert ist, weiß ich nur noch stückweise.
 
lomelinde
 
Bei mir hat alles glaube ich vor 4 oder 5 Jahren angefangen. Meine Freunde und ich hatten uns damals ausgemacht, dass wir uns gegenseitig eine Geschichte schreiben. Damit hat alles angefangen. Schon damals wurde bei mir ziemlich deutlich, dass ich mich nicht unbedingt kurz fassen kann. Die Geschichte war eine für mein Alter damals typisch schmalizige Liebesgeschichte, aber das spielte auch keine Rolle, das Fieber hatte mich einmal gepackt. Danach ist das ganze allerdings wieder eingeschlafen und mein Interesse hatte sich wieder auf die Gedichte verlegt. Nun ja, aber seit etwa 2 Jahren bin ich jetzt wieder ganz stark bei der Sache was das Geschichten schreiben anbelangt.
Und ich bin sehr glücklich damit. Das Schreiben von Geschichten hilft mir dabei mich selbst auf eine Art und Weise auszudrücken, die mir im Alltag absolut nicht zugänglich ist. Ich fliehe in meine Welt. Ich denke diese Geschichten die ich schreibe nicht nur, ich lebe sie! Und ich fühle sie. Mich kann wirklich alles inspirieren aber genau das macht es so aufregend für mich.
Man kann nicht sagen, dass ich eine Intention mit meinem Geschreibe verbinde, es gibt nicht zwangsläufig etwas das ich im Leser auslösen möchte, außer vielleicht auch die Geschichte zu leben. Ich habe mich in den letzten zwei Monaten auf das Schreiben von Kurzgeschichten verlegt, mit dem Effekt zwei sehr gesellschaftskritische Dinge zu Papier gebracht zu haben. Hier ist es mit der Intention natürlich etwas anderes, denn ich kritisiere und Kritik hat immer eine Intention.
Aber eigentlich ist meine einzige Intention die Fantasie des Lesers anzuregen und ihm ein wenig Kurzweil zu verschaffen, so wie ich sie beim schreiben der Sachen verspürt habe.
 
Hoellenhund
 
Als Amateur-Autor, für welchen ich mich halte (ich definiere einen "wahren" Autor durch mindestens ein verlegtes Werk), habe ich stets das Ziel der Unterhaltung. Mit meinen Texten möchte ich nicht bilden, wie man es in der Aufklärung versucht hat, oder bedeutenden Persönlichkeiten ehren, wie es unter anderem in der Romantik die Aufgabe der Autoren war - nein, ich möchte die Menschen faszinieren und aus der Welt des Alltags in eine völlig andere entführen - die vielleicht nicht einmal etwas mit heutigen Problemen zu tun hat. Oft ist das Leben abwechslungslos und langweilig geworden - ich denke aus diesem grauen Alltag sollte zeitgenössische Literatur herausführen. Ich möchte meine Leser zum Schmunzeln bringen, zum traurig sein - aber vor allem zum Mitfühlen mit den Charakteren und zum Sein IN der Geschichte.
Leider ist festzustellen, dass Bücher heutzutage wohl immer weniger Menschen erreichen - was wohl zum Einen an der gewaltigen Übermacht der Anzahl der Werke liegen mag, die den Markt überschwemmen - und weiß Gott nicht immer gute Exemplare sind - und zum Anderen an der schlichten Tatsache, dass ein Computerspiel in Deutschland teilweise für weniger Geld zu haben ist, als ein gutes Buch. Natürlich ist es viel anstrengender ein Buch zu lesen als ein Computerspiel zu spielen - schließlich muss man dabei seine Fantasie mitspielen lassen. Aber auf jeden Fall sollte zeitgenössische Literatur den Irrglauben nehmen, sie sei langweiliger und weniger aktiongeladen als ein herkömmliches Computerspiel. Und das möchte auch ich erreichen: Daher leiten sich meine favorisierten Genre ab: Fantasy und Sience Fiction.
 
Sternenelfchen
 
Ich habe mir schon immer sehr gerne Geschichten ausgedacht. In der ersten Klasse konnte ich es nicht abwarten, endlich lesen und schreiben zu lernen (zur Freude meiner Mutter, die immer Angst hatte, ich würde nie lesen können). Des öfteren haben wir dann ab der zweiten Klasse kurze Anfänge von Geschichten bekommen, die wir zu Ende schreiben sollten. Daran hatte ich auch immer großen Spaß und es hat selten der Papierschnipsel ausgereicht.
Meine ersten komplett eigenen Geschichten waren Kurzgeschichten über Tiere, vor allem Pferde. Das aber nicht im Wendy-Stil, sondern Geschichten mit Titeln wie "Warum das Zebra Streifen hat".
Außerdem lese ich, seit ich es kann, sehr viel. Anfangs Kinderbücher, Werbetafeln, Flyer, Hefte, eben alles, was ich zu Gesicht bekam. Ich begnügte mich dann eine ganze Weile damit, nur selbst zu lesen, anstatt zu schreiben, da ich einfach drauf loslegen wolle - und das, ohne mir genügend Gedanken oder auch nur kleine Aufzeichnungen gemacht zu haben. Dass das so nicht klappt, habe ich dann immer wieder einsehen müssen und hab es vorerst sein gelassen. Stattdessen habe ich mit meiner besten Freundin zusammen Geschichten zu Animes erfunden und wir haben sie gespielt. Später waren es eigene Charaktere (die eigentlich ausnahmslos in die Mary Sue-Spalte gekommen wären) und als auch diese "Spielphase" aufhörte, versuchte ich es wieder mit Schreiben. Mit der ersten Geschichte kam ich ziemlich weit, aber sie war immer noch bestückt mit Mary Sues (die mir damals noch kein Begriff waren).
Dann hatte ich mir vorgenommen, bei einem Schreibwettbewerb mitzumachen. Ich legte mir erstmals einen richtigen Story-Ablauf zurecht, machte mir Gedanken zu den Charakteren und schaffte es tatsächlich, die 10-seitige Geschichte zu beenden. Gewonnen habe ich zwar nicht, aber dafür habe ich den Einstieg zum richtigen Schreiben außerhalb der Mary Sue-Welt geschafft.
Und heute schreibe ich, weil es mir immer noch Spaß macht und vor allem, weil ich etwas sehr wichtiges übermitteln möchte: Gefühle. Triumph, Freude, Trauer, Hoffnung - das alles authentisch und mitreißend zu übermitteln ist ein schwieriges Unterfangen, aber aus ebendiesen Gefühlen entstehen meine Inspirationen zu Geschichten. Ich weiß nicht, ob es bei anderen Autoren ebenfalls so ist - ich denke, ansatzweise schon - aber das ist der Grund, weshalb ich schreibe. Und ich finde, es ist ein Guter.
 
deadparrot
 
Ich fürchte, in meinem Falle gibt es keine ausufernden Erklärungen, mit deren Unterbreitung ich sadistisches Stück Mensch euch malträtieren könnte. Wenn es dazu kommt, dass ich gefragt werde: "Sag mal, warum schreibst du eigentlich?" - Dann lautet meine Antwort in der Regel: "Weil ich es kann."

Lesen und Schreiben war mir seit jeher ein Begriff - ich kann mich kaum an die Zeit erinnern, in die es das nicht war. In der Vorschule plagte mich Tag um Tag unsägliche Langeweile während der ewigen Stunden, die wir kleine Papierbögen ordentlich mit vorgegebenen Buchstaben füllen oder meine lieben Mitschüler sich minutenlang damit abplagen sollten, das Wort "Fu" zu lesen. In der Zeit habe ich meiner Mutter Briefchen geschrieben, in denen ich beispielsweise meine Essenswünsche für den Abend darlegte; manchmal, wenn sie Hausarbeit machte oder sich hinlegte, sagte sie zu mir: "Erzähl mir was Schönes."
Und da ich ein recht folgsames Kind war und nicht mit Fantasie geizte, fing ich an, zu erzählen.

Ich erinnere mich nicht mehr daran, wie ich meine erste Geschichte zu Papier gebracht habe, mein Vater hat sie erst kürzlich irgendwo zwischen alten Unterlagen aufgestöbert. In krakeliger Schrift erzählte ich auf einer halben Seite, wie ein paar Menschen unbedingt auf einer unerforschten Insel Urlaub machen wollten und dies schließlich auch in die Tat umsetzten, doch kaum hatten sie die Insel erforscht, war sie nunmehr ja nicht unerforscht und sie beschlossen, heimzukehren. Jedoch weiß ich noch, dass ich intensive Faszination für die elektrische Schreibmaschine empfand, die zu der Zeit in unserem Haushalt aufgetaucht war. Kaum ließ man mich mit ihr allein, begann ich, auf ihr herumzuklimpern - zuerst entstanden nur Satzfragmente, dann aber ganze Geschichten. Oder zumindest Geschichtenanfänge, denn schon damals verlor ich schnell die Lust.
Mit den Geschichten wollte ich eigentlich kaum etwas bewirken, denn zu der Zeit hatte ich mir fest vorgenommen, später einmal Comiczeichnerin zu werden. Im Grunde wollte ich nur etwas schaffen - und hatte damit weitaus mehr Erfolg als mit den zahlreich vollgemalten Blättern. Sobald in der Schule Aufsätze geschrieben würden, exaltierte ich Arbeit für Arbeit, gelegentlich tue ich das heute noch. Mein erster Aufsatz war länger als eine A4-Seite, mein letzter Aufsatz, verfasst in zwei Stunden, erstreckt sich über ungefähr 1200 Wörter. Wobei ich doch meine, berechtigt behaupten zu können, dass ich mich in Sachen Schreibstil extrem gesteigert habe.
Ich habe noch nie nachempfinden können, weshalb einige Menschen sich nicht ausdrücken können. Für mich war Schreiben eigentlich schon immer das Natürlichste der Welt.
 
Jadeprinzessin
 
Ich habe schon früh angefangen mich für Geschichten zu interessieren. Zuerst mussten meine Mutter und andere Verwandte sie mir erzählen oder aus einem Buch vorlesen. Doch schnell reichte mir das nicht mehr, denn viel zu oft gab es niemanden, der genug Zeit hatte meinen Drang nach Geschichten zu befriedigen.
Irgendwann wurde es dann meiner Mutter zu nervig und nahm sich ein bisschen Zeit, um mir das Lesen beizubringen. Nachdem ich es dann einmal konnte, brachte sie mir immer wieder Bücher aus der Bücherei mit. Je nach Dicke der Bücher verschlang ich damals schon drei oder vier Bücher an einem Tag. Natürlich waren das alles noch richtige Kinderbücher, aber sie erzählten für mich damals sehr interessante Geschichten und regten meine Fantasie an.
Als ich eingeschult wurde, wurden dann auch die Bücher dicker und anspruchsvoller, die ich mir inzwischen selbst aus der Bücherei auslieh. Meine Lehrerin förderte das zusätzlich, in dem ich auch während der Unterrichtsstunden lesen dürfte, sobald ich mit meinen Aufgaben fertig war.
Angefangen selbst zu schreiben habe ich dann in der zweiten Klasse. Meistens waren es kleine Texte, die mir eben gerade in den Sinn kamen und die ebenso schnell wieder vergessen waren, wie sie gekommen waren, oder Gedanken zu Büchern, die ich gelesen hatte. Meine Lieblingsthemen waren damals Natur und Tiere. Leider ist keiner der Texte aus dieser Zeit erhalten geblieben.
In der dritten und vierten Klasse gewannen meine Texte zusehend an Länge. Ideen waren keine Eintagsfliegen mehr. Ich verfolgte sie oft monatelang. Und wie auch beim Lesen widmete ich mich in dieser Zeit intensiv dem Fantasy-Genre.
Beinahe zeitgleich mit dem Eintritt ins Gymnasium folgte dann die etwas frühreife Fixierung auf die Romantik. In dieser Zeit habe ich größtenteils FFs geschrieben, randvoll mit Sues und kleinen Self-Inserts versteht sich. Zum Glück hielt das nicht lange vor, nur gerade so lange, wie es brauchte, um zu begreifen, dass die Jungen auf dem Gymnasium immer noch dieselben „doofen“ Kindsköpfe waren wie schon in der Grundschule.
Einher gehend mit solchen und ähnlichen Erkenntnissen fing in dann an meine ersten Gedichte zu schreiben. Die meisten liefen damals noch nach dem „Reim dich oder ich beiß dich“-Schema und besaßen wieder Rhythmus noch erkennbares Versmaß, aber es machte Spaß und war ein ganz neuer Weg meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen.
Danach folgte eine Zeit, in der ich fast nur gelesen, selbst aber nichts geschrieben habe. Die Zeit, die wir vermutlich alle einmal kennengelernt haben, wenn wir denken, dass wir keinerlei Talent besitzen oder wir glauben, dass sich niemand für unser geschriebenes Wort interessiert. Ich habe mehrere Anfänge von Geschichten probiert und sie meiner Mutter gezeigt. Das war wohl ein Fehler und ich hätte sie lieber Freunden zeigen sollen, denn meine Mutter bekundete wenig Interesse an meiner Geschichte.
Erst knapp ein Jahr später fühlte ich mich wieder in der Lage etwas Neues anzufangen. Ideen hatte ich wie immer genügend, doch nun hakte es an der Umsetzung. Durch das viele Lesen war ich anspruchsvoll geworden. Meine Texte, die mit meinen 13 Jahren alle noch sehr holprig klangen, genügten meinen Anforderungen nicht.
Das war zwar frustrierend, doch es half mir auch, denn ich setzte jetzt alles daran, um besser zu werden. Zum Üben benutzte ich alles, was mir in den Sinn kam. Ich verfasste Gedichte, FFs, Beschreibung meiner Gedanken oder schrieb Dialogszenen in Romanform um. An meinen OFs arbeitete ich in dieser Zeit kaum. Das wollte ich erst tun, wenn ich mich wieder besser fühlte. Außerdem behielt ich meine Übungstexte einmal ganz allein für mich und zeigte sie keiner Menschenseele. Themen in dieser Zeit war eigentlich alles, was mir in den Sinn kam. Fantasy, Romantik, Science Fiction, Historie und Drama waren wohl am häufigsten vertreten.
Erst mit 15 fing an dann wieder ernsthaft an mit Originalen zu arbeiten. Leider änderte sich mein Schreibstil damals beinahe täglich und war sehr beeinflusst von dem, was ich aktuell las.
Inzwischen ist es besser geworden. Ich habe wieder Vertrauen in meinen Schreibstil gefunden und genug Motivation an meinen Stories zu arbeiten.
Denn, um nun endlich zum Grund zu kommen, aus dem ich schreibe, mit jedem Wort, das ich schreibe, wird ein Teil meiner Gedanken zu etwas noch Großartigerem. Ich habe das Schreiben schon immer als eine der höchsten Kunstformen geschätzt, in der ich mich am allerbesten verwirklichen kann.
Wie man dem Text oben schon entnehmen kann, habe ich immer geschrieben, um mit bestimmten Gefühlen und Situationen umgehen zu können. Ich will einem Leser Gedanken vermitteln, die, wenn ich sie aussprechen würde, einen großen Teil ihres Zaubers verlieren würden oder die ich gar nicht aussprechen könnte, selbst wenn ich das wollen würde.
In jeder Geschichte steckt ein Teil von mir und wer sich Texte von mir aufmerksam durchliest, wird durch sie viel über mich erfahren, was ich niemals direkt erzählen würde oder was mir selbst nur unterbewusst klar ist.
Ich schreibe, um mich selbst auszudrücken, sogar in den Charakteren, die ich erfunden habe. Jeder von ihnen, egal wie anders er im Vergleich zu mir wirken mag, hat Gedanken, Eigenschaften oder Charakterzüge, die meinen entsprechen. Ich lebe mich selbst durch die Charaktere einmal anders, als ich es im normalen Leben tue.
Man kann jetzt vielleicht sagen, dass ich weltfremd bin. Ich gebe meiner Fantasie immer gerne den Vorzug vor der Realität und das tue ich durch meine Geschichten und darum schreibe ich.
 
Satnel
 
Na ja ich hab mich schon früh für Bücher interessiert. Wenn andere Kinder vor dem Fernseher saßen hab ich in einem Buch gelesen. Geschriebene Worte haben mich schon immer fasziniert. Phantasiemangel war bei mir auch noch nie ein Thema also hab ich angefangen das auszuleben. Zuerst nur bei Schularbeiten wo man kleine Geschichten schreiben musste.
Mit 16 hatte ich mir schon das Ziel gesetzt einmal ein Buch zu schreiben. Damals dachte ich noch an Kurzgeschichten, hab aber ehrlich gesagt nicht wirklich daran gearbeitet. Erst eine Freundin hat sich dann mit mir an den Computer gesetzt und angefangen zu schreiben.
Zuerst hab ich ihr nur meine Handlungen und die Antworten auf ihre Fragen angesagt und sie hat es dann in Sätze umgewandelt. Denn ehrlich gesagt ich war von meinem schriftstellerischen Geschick nicht wirklich überzeugt. Später hab ich dann selbst die Handlungen und Wörter meiner Personen geschrieben und so ging das weiter bis heute. Ich bin meiner Freundin wirklich dankbar dafür das sie mich motiviert hat, sonst würde ich bis heute noch immer kein Wort schreiben.
Mit meinen Geschichten will ich gar keine großen Werte vermitteln oder eine wichtige Botschaft bringen. Sondern einfach nur die Leser in eine andere Welt entführen. Ich will, dass die Personen, die meine Geschichten lesen, mitgerissen werden. So, dass sie die Geschichte gar nicht mehr aus der Hand legen können, bis sie den Teil oder die ganze Geschichte fertig gelesen haben.
Aber vor allem will ich, dass sie meine Personen verstehen. Warum sie so handeln, wie sie handeln. Damit sie mit ihnen mitfiebern können und sie ihnen ans Herz wachsen. So das die Leser dann traurig sind wenn die Geschichte zu Ende geht.
 
Alaiya
 
Ich habe mit dem Schreiben an sich schon vor 5 oder 6 Jahren angefangen, damals aber noch mit FanFictions. Vor 2 oder 3 Jahren habe ich dann erstmal Red Tears als OF geschrieben. Ich glaube als allererstes weil ich das, was mich selbst an manchen Büchern so faziniert an andere weitergeben wollte. Nämlich das man liest und nicht mehr aufhören kann. Das man selbst zu dem Charakter oder den Charakteren der Geschichte wird. Deswegen sind mir sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen lebendige Charaktere das wichtigste. Ich will, dass die Leser, wenn sie meine Geschichten lesen mit leiden und sich genau so gut mit freuen. Auf der anderen Seite reflektiere ich aber auch viel, was mir selbst passiert ist beim Lesen. Deswegen erinnern einige meiner Geschichten, vor allem die Charaktere, auf verquere Weise wohl an mich und die Menschen in meinem Umfeld. Das fällt mir beim Schreiben nicht auf, sondern ich werde erst später darauf aufmerksam gemacht.
Nur bei Dämonenherz war es so, dass ich die Figuren extra nach bestehenden Menschen geformt habe, sie abgeändert habe und in eine Fantasiewelt gesetzt habe, in neuer Gestalt eben
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  Alle Zirkel stehen in der Links-Liste - Last Update: 06.10.07  
 
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