Wer Probleme hat mit Linien überhaupt, der braucht eine sehr, sehr, sehr einfach Übung:
Man nehme sich das größte Papier, was der Haushalt zu bieten hat.
Das Blatt Papier muss vor einem liegen und darf unter keine Umständen gedreht werden – sonst macht es die Übung kaputt.
Man kann das Papier in 5 Teile einteilen oder 5 verschiedene Blätter nehmen.
Wenn du mit Feder und Tusche zeichnest, kannst du am einfachsten verschiedene Dicken in einem Zug machen.
Das passiert dann bei Federn, die etwas elastisch sind. Du drückst einfach auf und schon kommt mehr Farbe aus der Feder.
Man sitzt vor einem Blatt Papier, hat eine genaue Vorstellung, bekommt es aber nicht auf das Papier. Oder man hat einen super Charakter und einem fällt kein Hintergrund ein.
1. Mach dir eine super einfache Strichmännchen Skizze und schreibe dir wichtige Inhaltspunkte dazu , so hast du zumindest einen kleinen Anhaltspunkt, wenn du etwas vergisst.
2. Höre irgendeine Lieblingsmusik dazu und schweif mit den Gedanken ab, so kommen bei mir die schönsten Bilder zustande.
Denke dich zum Beispiel in dein Bild hinein, und denke dir eine Umgebung oder Szene aus.
3. Denke nicht zu viel über dein Bild nach, sondern zeichne einfach drauf los.
4. Am Schluss, wenn du die Bleistiftzeichnung fertig hast, lege sie entweder deinen Eltern vor oder schau sie dir selber !KRITISCH! an.
Dann kannst du noch Unzufriedenheiten ausbessern
5. Beim Ausmalen solltest du auf die Schatten aufpassen. Denke immer erst nach, ob die Schatten überhaupt stimmen können.
Wie kann man seinen Zeichenstil ausarbeiten/verbessern? Ich zeichne im Moment alles gleich... Gesichter sehen gleich aus, Körper, sogar bei den haaren bin ich total unkreativ. (_Meru-chan_)
Haare: Man kann irgendwelche Frisuren aus Zeitschriften nehmen und diese daraus abzeichnen.
Augen: Sie sind größer, je niedlicher und jünger die Person ist und kleiner, desto älter sie wird. Männer haben immer kleinere Augen als Frauen.
Figuren: Wenn man feste Charaktere zeichnet sollte man Daten festsetzen, wie groß sie sind; haben sie einen kleinen Bauch, superschlank, mollig, schlaksig, die bekannten 90-60-90?
Auch Unterschiede in Hüft- und Schulterbreite sind notwendig. Wenn man sich auf der Straße umschaut, hat jeder eine andere Figur.
Verschiedene Hautfarben spielen auch eine Rolle.
Die Bilder wirken emotionslos und draufgeklatscht. (Sev-Katana)
Grundsätzlich wird mit den Augenbrauen gearbeitet.
Wenn Augenbrauen unten - Augen kleiner, Augenbrauen höher, also, wenn man einen verwunderten Eindruck machen will, musst du die Augen etwas größer zeichnen und die Iris ist auch etwas "losgelöst" (nicht mehr an den Umrissen des Auges, sondern etwas mehr in der Mitte).
Der Mund muss auch mit in die Emotionen einfließen. (LadyCrow)
Ein guter Weg so etwas zu lernen ist aus Ottokatalogen und Anime- und Mangabilder die Mimik anzuschauen. Wenn man sich jetzt zum Beispiel Card Captor Sakura anschaut, sieht man oft sehr "glückliche" Bilder von ihr. Wenn man sich ein Papier holt und zu jeder Emotion die einem einfällt ein Gesicht aus verschiedenen Perspektiven und mit den jeweiligen Emotionsmerkmalen zeichnet, bekommt man Übung darin.
Die Hand
Lintu_SR:
Zunächst ist es ganz praktisch die Hände selbst zu betrachten.
Beobachten ist, neben dem Zeichnen, das wichtigste Mittel eines Künstlers.
Betrachte einmal deine Hand und schau in welche einzelnen geometrischen Bausteine du sie aufteilenkannst.
Es gibt eine Fläche für die Hand. Man kann sie vereinfachen, indem du darauf ein Oval machst.
Die Finger bestehen aus Röhren und die Gelenke aus Kugeln.
Der nächste und vielleicht schwierigste Schritt ist zu beobachten in welchem Verhältnis sie zueinander stehen. Die Proportionen.
-Die Ganze Hand ist in etwa genauso lang, wie das Gesicht.
Nun zu den Einzelteilen zurück.
Strecke deine Hand und betrachte sie noch einmal und schaue zunächst in welchem Verhältnis der längste Finger zu deiner Handfläche steht. Bei mir ist es etwas kürzer als die Fläche der Hand.
Versuche für die Finger (den Daumen ausgeommen) eine gute harmonische Einteilung zu finden. Achte dabei darauf, wie rum du die Hand drehst.
Möchtest du die Handinnenfläche oder den Handrücken?
Mit deinem längsten Finger als Hilfe ermittelst du die Längen der anderen Finger.
Betrachte nocheinmal deine Hand.
Du kannst vielleicht erkennen, dass der Zeigefinger in der Hälfte des Letzten Gliedes des Mittelfingers aufhört.
Nun muss man wissen, wie die die Glieder (die Röhre) lang sind, aber dazu später.
Der Ringfinger ist ein kleinen wenig kleiner als der Zeigefinger.
Und der kleine Finger endet genau an dem letzten Gelenk des Ringfingers.
Baum Daumen sollte man auf die Stellung achten. Liegt er entspannt an seinen Fingernachbarn dann geht er bis zur Hälfte des ersten Gelenkes des Zeigefingers.
Will er sich an seinen Partnern anschmiegen, dann kommt er schon zum zweiten, mittleren Gelenk.
Viele spreitzen den Daumen nach außen. Da muss man sich an diese Regeln halten und den Winkel ins "Freie" als Hilfslinie zeichnen.
Die Glieder und Gelenke:
Betrachte deine Hand. Du siehst, deine Finger und dein Daumen sind unterschiedlich groß. Betrachtest du nur einen Finger, siehst du, dass die Glieder auf unterschiedlich groß sind.
Der Finger hat drei Gelenke. Es fängt mit dem Gelenk, das ihn an die Hand fesselt an.
Du bekommst die erste Länge, wenn du wirklich vom ersten Gelenk bis zum zweiten Gelenk abmisst. Versuche dies mit einem Bleistift oder etwas anderen Länglichen.
Nun zum zweiten Glied.
Wie du vielleicht beobachtet hast, ist dieser kleiner, als das erste Glied.
Du kannst die Hälfte der Lange vom ersten Glied nehmen.
Genauso ist es mit den Letzten. Die Länge nimmt die Hälfte der Länge des zweiten Gliedes ein.
Willst du Fingernägel mit zeichnen, dann misst du die Hälfte des letzten Gliedes und zeichnest von dort aus, über die Fingerkuppel (oder auch nicht) den Fingernagel.
Mit diesen Prinzip kann du die Finger sehr genau in allen erdenklichen Formen zeichnen. Auch aus dem Kopf.
Bitte versuche zunächst die Hand vom Rücken aus, von der Handfläche und von der Seite aus zu zeichnen. Versuche dabei den naturalistischen Stil einzuhalten. (Für den Lerneffekt)
Und dann, um der Hand Leben einzuhauchen, versuche verschiedene Stellungen.
Wie hält eine Hand einen Stift, Stäbchen oder etwas anderes, wie ein Blatt Papier?
Was für Bewegungen kann sie machen.
Nimm dir ein paar Bilder aus Zeitschriften zu Rate. Politiker fuchteln gerne mit Händen, wenn sie etwas durchsetzen wollen.^^
Das Besondere an der Hand, ist dass sie mitspricht. Wir reden nicht nur mit dem Mund, wir überzeugen auch mit der Hand. Wir zeigen und deuten, wie können aber auch um etwas bitten. Wir können grüßen und es gibt sogar extra für sie eine Sprache.
Kontraste
Cerises_Rouges:
Um Spannungen ins Bild zu bekommen, können wir was benutzen?
Richtig!
Dazu verwenden wir z.B. KONTRASTE:
wie Licht und Schatten,
rundes gegen kantiges,
warme gegen kalte Farben,
Bewegung gegen Ruhe und so weiter (alles was sich widerspricht).
Das Meiste setzen wir schon aus Instinkt richtig.
Aber Vorsicht: Verteile dieses Kontraste nicht 50 zu 50 Prozent in deinem Bild!
Hier zählt ein gewisses Ungleichgewicht in der Aufteilung: z.B. 60% ist dunkel gegen 40% hell.
Das ist mit einer guten Beziehung zu vergleichen: Ein dominanter Charakter kann mit einem passiven Charakter bestens zusammen harmonieren! Jedoch haben sich zwei dominante Wesen ständig in der Wolle und zwei passive Wesen langweilen sich gegenseitig zu Tode…
[dominant = stark, im Vordergrund stehend; passiv = schwach, zurücktretend]
Aber wie kann es sein, dass das Dominante und das Passive miteinander harmonieren können ohne das der Eine unterdrückt wird oder der Andere sich tierisch zu langweilen beginnt? (Was ja nicht schön ist und oft als störend in einer Beziehung empfunden wird.)
Auch diese Lösung ist einfach: In dem sie lernen aufeinander einzugehen! Und das geht so:
Ein dominanter Charakter kann einen passiven Charakter aus sich rauslocken und ein Passiver den Dominanten in seinem Temperament bremsen.
An einem Bildbeispiel erklärt, klinkt das ungefähr so: Ein schwarzer/dunkler HG ist überwiegend vertreten, dem setzen wir ein kleineres helles OBJEKT mit Bewegung/Details entgegen. Fertig!
(d.h. wir lassen das Dominante passiv und das Passive dominant wirken) Umgekehrt geht das genauso.
Für den Betrachter ist jetzt nicht mehr deutlich zu erkennen, was jetzt was war.
Ist der überwiegende HG dominant und durch seine Schlichtheit zurückgetreten ODER war er von Anfang an ein schlichter passiver HG, dem einfach mehr Spielraum eingeräumt wurde?
Das Gleiche gilt auch für das OBJEKT! War es jetzt passiv oder dominant, dadurch das es so klein und unbedeutend scheint aber durch seine Details/Bewegung in den Vordergrund rückt?
Man kann es nicht mehr sagen: Sie sind trotz ihrer Unterschiede zu einer Einheit zusammengewachsen! So entstehen ein Gleichgewicht und eine Harmonie in einem Bild. (Obwohl für die meisten immer noch etwas in diesem Bild zu dominieren scheint, ist dem nicht mehr so! Und das erzeugt bei dem Betrachter eine so genannte Spannung.)
Bilder, die zu überladen wirken, haben zu viele dominante Flächen/OBJEKTE in ihrem Bild.
Bilder, die schlicht wirken, haben zu viele passive Flächen/OBJEKTE in ihrem Bild.
Auch mir passieren diese Fehler noch! Es ist halt eine andere Sache, diese Theorie auch praktisch umzusetzen. Aber wer das Prinzip einmal verstanden hat, dem geht die Umsetzung eindeutig leichter von der Hand.
Das was ich euch hier erzähle, habe ich nicht von Lehrern, Büchern oder Sonstigen Unterlagen entnommen. Ich habe das lediglich durch Beobachtung und Ausprobieren gelernt.
Anatomie
Azura_Fei-Long:
Auch wenn ich jetzt nicht die große Leuchte in Sachen Anatomie bin, hab ich mir schon einiges gemerkt, was mir das Zeichnen von Menschen erleichtert.
- Ein Idealkörper hat etwa die Größe von 7 Köpfen, ein Baby hat etwa die Länge von 3 oder 4 Köpfen.
- Ober- und Unterarm sind etwa gleich lang, der Unterarmknochen vielleicht etwas kürzer. Dasselbe gilt für Ober- und Unterschenkel.
- Der Ellenbogen liegt dort, wo der Brustkorb aufhört, wenn die Hand locker nach unten hängt. Dafür muss man ein Gespür entwickeln, weil man den Brustkorb nicht direkt sieht, aber es hilft schon, beim Zeichnen daran zu denken.
(Aki-chin:
Einige sagen bis zum Bauchnabel, wobei das etwa die selbe Höhe ist )
- Die Finger sind etwa genauso lang, wie ihre dazugehörigen Mittelhandknochen beziehungsweise wie der Handteller.
- Die Gesamtlänge der Hand von der Handwurzel bis zu den Fingerspitzen variiert im Vergleich mit der Länge des Gesichts vom Kinn bis zum Haaransatz.
- Der Daumen ist nicht länger als der erste Fingerknochen des Zeigefingers, sondern reicht etwa bis zwei Drittel des Knochens.
- Der Oberkörper ist etwas länger als der Oberschenkelknochen.
- Das Gesicht kann man grob in drei Bereiche einteilen: vom Kinn bis zur Nasenspitze, von der Nasenspitze bis zu den Augenbrauen und von den Augenbrauen bis zum Haaransatz. Diese Bereiche sind etwa gleich groß. Wenn jemand nach oben sieht, verändert sich das natürlich wegen der Perspektive und der unterste Bereich wird größer (beziehungsweise umgekehrt, wenn man nach unten sieht), auch wenn man das manchmal vielleicht auch vergisst.
- Die untere Grenze der Ohren liegt in derselben Höhe wie die Nasenspitze, die obere in der Höhe der Augenlider. Wenn zum Beispiel ein Mensch nach oben oder unten sieht, muss man Hilfslinien einzeichnen, die sich der Kopfform anschmiegen und ihre Rundung wiedergeben.
- Bei einer Frontalansicht, sollte zwischen den Augen mindestens noch ein Auge Platz haben.
- Hilfslinien im Gesicht kann ich nur empfehlen, damit zum Beispiel die Augen gleich groß werden.
Perspektive
Einpunktperspektive: Hierbei besteht ein Fluchtpunkt auf dem Horizont. Diese Perspektive kommt in der Natur am häufigsten vor. Wenn man beispielshalber durch eine Allee blickt, ist der Punkt, zu dem man hin sieht der Fluchtpunkt.
(Aki-chin)
Zweipunktperspektive: Hier legt man 2 Fluchtpunkte auf dem Horizont fest und zeichnet von da aus die Hilfslinien für den jeweiligen Gegenstand. Dieser wird dann auch nach zwei Seiten hin verkürzt.
Dreipunktperspektive: Hier wird noch ein dritter Punkt über bzw. unter dem Horizont festgelegt, der das Objekt noch nach einer dritten Seite hin verkürzt. Damit kann man auch richtige Städte und Hochhäuser zeichnen.
Der Goldene Schnitt besteht aus zwei Flächen Major und Minor.
Gesamtfläche : 1,618 = Major
Gesamtfläche – Major = Minor
Die 1,618 ist eine feste vorgeschriebene Zahl.
Beispielrechnung:
Gesamtfläche von 10 cm : 1,618 = 6,18 cm (Major)
Gesamtfläche 10 cm – 6,18 cm (Major) = 3,82 (Minor)
Daraus folgt:
wenn ihr einen Baum zeichnet der auf eurem Papier 10 cm groß ist, währe der beste Punkt um den ersten Ast zu malen, zum Beispiel an der Stelle die 6,18 cm misst.
"Der goldene Schnitt in der Kunst
Um 300 v. u. Z. entwickelte Euklid, als er die Prinzipien der Geometrie beschrieb, Regeln an der praktischen Arbeit der Künstler. Die Mathematiker maßen damals die Winkel, Flächen und Strecken von Bauwerken mit Messlatten und Schnüren nach und versuchten Gesetzte der Schönheit mathematisch zu belegen.
Zu diesen Gesetzten gehört der goldene Schnitt.
An vielen Gebäuden, Plastiken und Gemälden aus der Antike und später in der Renaissance (Zeit der Rückbesinnung auf die Antike) wurde der goldene Schnitt nachgewiesen. Seine Funktion war die harmonische Gestaltung des Kunstwerkes und viele Künstler sahen im goldnen Schnitt die „richtige“ oder auch „göttliche“ Proportion. Bewusst oder auch intuitiv setzten sie ihn ein, um Personen auf der Bildfläche zu arrangieren oder um Details zu betonen."*
*Auszug aus meinen Schulunterlagen!
Ich habe euch mal ein Bildbeispiel gezeichnet, in dem alle Proportionen am goldnen Schnitt ausgerichtet sind.
Es lohnt sich für alle Zeichner mal, ein nahezu ganzes Bild/Skizze nach dem GS auszurichten. Nach einer Weile hat man den Dreh raus und erkennt einen sog. Rhythmus zwischen Major und Minor.
Einfach mal ausprobieren!
Dieser
Link führt zu weiteren Infos über den GS.
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